Ich freue mich, der PÄLZER Krischer des Jahres 2022 sein zu dürfen!
Der Karnevalsorden Pälzer Krischer wird durch den ältesten Ludwigshafener Karnevalsverein KV Rheinschanze 1877 e.V. alljährlich an Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport verliehen, die sich als sogenannte „Stimme der Pfalz“ verdient gemacht haben.
Das Schörlehead-Team rund um Woifeschdkänisch und Fine R.I.P.- Frontmann Monji El Beji ist bereits mitten in den Vorbereitungen für das zweite Festival (2025). Das dreitägige Mundart-Festival hatte bei seinem Debüt im Juni 2024 tausende Fans der lauten und leisen Pfälzer Töne nach Fußgönheim gelockt. Neben den Gastgebern kamen im letzten Jahr Kultbands wie „Die anonyme Giddarischde“ und „Die Buwe“ sowie mehrere Liedermacher. Es waren Comedians aus dem Deidesheimer Boulevardtheater und Chako Habekost dabei, wie auch Siegerinnen und Sieger von Mundartwettbewerben, beispielsweise Edith Brünner und Maritta Reinhard.
Auch Kommissar Palzki wird auf dem Festival sein kriminalistisches Gespür unter Beweis stellen.
Um das Video abzuspielen bitte auf das Foto klicken.
Die gesamte Breite der Mundart abzudecken ist auch diesmal wieder die Vision der Veranstalter, zumal 2025 der Mundartwettbewerb Dannstadter Höhe erneut nicht stattfindet und das BABBEL DOCH das einzige große Mundartevent der Region sein wird. In Talkrunden werden das Pfälzische in Film, Literatur, Krimi und Musik nun bei BABBEL DOCH beleuchtet. Auch einen Mundartgottesdienst am Sonntagmorgen wird es wieder geben.
Veranstaltungsort ist wieder der Hof „EHRLICH genießen“ in Fußgönheim . Wie beim letzten Mal gibt es wieder preiswerte „Early Bird-Tickets“ zum Preis von 50 Euro für alle drei Tage, die sicher wieder schnell weg sein werden
Mehrere ermordete Mundartsprecher. Ein chaotischer Polizeichef. Und ein Kommissar, der zwischen pfälzischem Humor und tödlichem Ernst balanciert.
Dialektsprecher leben gefährlich!
Mehrere Jurymitglieder der Pfälzer Mundartwettbewerbe in Dannstadt und Bockenheim sowie des BABBEL-DOCH!-Festivals in Fußgönheim werden auf skurrile Art und Weise ermordet.
Kommissar Palzki vermutet einen Serientäter, doch das Motiv bleibt völlig im Verborgenen und auch der Mörder gibt keinerlei Hinweise auf sich oder seinen Plan. Die Ermittlungen führen Palzki durch idyllische Weindörfer und verwinkelte Gassen, während die Opferliste wächst.
Als die Mordserie durch die unseriöse Berichterstattung eines übereifrigen Journalisten medial ordentlich aufgebauscht wird, steigt der Druck auf Palzki.
Weitere Informationen und Leseproben unter dem Menü Bücher.
Krimilesungen mit Harald Schneider folgen nicht den gewohnten Pfaden. Die überzeichneten Protagonisten, gepaart mit einer humorvollen und spannenden Handlung, bieten den Zuhörern einen unterhaltsamen Abend, den diese so schnell nicht vergessen werden.
Spannung, Humor und Spontanität.
Lebendige Krimiveranstaltungen der Extraklasse.
Unterhaltung der besonderen Tat.
Eine in der Kurpfalz etablierte Krimi-Reihe rund um den Kommissar Reiner Palzki
Auf Wunsch können auch ältere Bände gebucht werden.
2.Die Palzki-Kids – Nachhaltige Leseförderung
Mit einer interaktiven Performance, die seit 2003 über 30.000 Schüler begeistert , werden in der Veranstaltung (auch Großlesungen möglich) die Grundlagen für eine dynamische und nachhaltige Leseförderung gelegt. Durch die gruppendynamische Einbindung aller Kinder in die Handlung, werden selbst bisherige Nichtleser motiviert, in das Geschehen mit einzugreifen.
Als Belohnung für die erfolgreiche aktive Teilnahme erhalten sämtliche Teilnehmer neben einem lustigen Schülerstreich Zugang zum neu entwickelten Internetauftritt www.palzki-kids.de . Hier können die Teilnehmer dauerhaft kostenlos weitere für sie interessante und auf die Veranstaltung aufbauende Inhalte lesen und downloaden.
3.UFFBASSE! – Krimi-Präventionslesungen mit Kommissar Palzki und dem 100% PÄLZER
Eine humorvolle Krimi-Themenveranstaltung, unterhaltsam verknüpft mit Präventionsthemen – Infos, Spannung, Humor und Spontanität!
Exklusiv erstellte thematische Kommissar-Palzki-Ratekrimis, die Ihre Zuhörer animieren, sich aktiv an der Lösung eines Falles zu beteiligen und eigene Erfahrungen einzubringen
Einbindung von Mitarbeitern der Polizeiprävention, Seniorensicherheitsberater, „Der Weiße Ring“, u.a.
Zwei in der Kurpfalz etablierte Künstler: Harald Schneider (Autor der skurrilen „Kommissar-Palzki“-Reihe) und Steffen Boiselle (Zeichner der „100%-PÄLZER!“-Cartoon-Reihe)
Alles im Blick – von Schockanruf bis Enkeltrick!
Besonderer Wert wurde auf die Nachhaltigkeit gelegt:
Die Produktion kann bausteinartig äußerst flexibel an den jeweiligen Veranstalter angepasst werden. Sei es als Vollprogramm in Bibliotheken, Gemeindesälen, Vereinsheimen usw., oder in mehreren Einheiten aufgeteilt im Rahmen eines mehrgängigen Dinners in Restaurants, oder als Kurzversion (ca. 45 Minuten) in Seniorenheimen, Tagesbetreuung, u. ä.
Humorvolle, aber dennoch informative und hochwertige Medienprodukte (gestaltet von Steffen Boiselle) stehen Ihnen zur freien Verteilung an Ihre Gäste zur Verfügung – diese landen garantiert nicht im Altpapier!
36 Kriminalfälle waren darauf, von Ihnen gemeinsam mit Kommissar Palzki gelöst zu werden.
Agiro Verlag, ISBN: 978-3946587231, Juni 2023
Alles begann 2005 mit dem unscheinbaren Kriminaldirektor Heiner Palzki, den die literarische Evolution bereits im ersten Jahr zum Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki beförderte. Der zunächst überschaubare Kosmos entwickelte sich rasant, was nicht nur an den bislang rund 25 buchfüllenden Ermittlungsfällen liegt, die Palzki im Auftrag des Gmeiner-Verlags mit Bravour gelöst hat. Eine Besonderheit der Palzki-Reihe besteht darin, dass immer mehr reale Personen in den Ermittlungen auftauchen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für den Boom des Palzki-Universums sind die zahlreichen Rätselkrimis, die von Anfang an in Zeitungen wie der RHEINPFALZ und vielen Kundenmagazinen erschienen sind. In der Freizeitbeilage LEO der RHEINPFALZ hatte sich sogar ein Ableger verselbstständigt: Hier ermittelten die Kinder von Reiner Palzki in den „Palzki-Kids“ alle 14 Tage in eigenen Fällen.
Es wäre schade, die vielen Rätselkrimis in Vergessenheit geraten zu lassen. Deshalb haben wir uns entschlossen, Ihnen eine Auswahl in diesem Rätselbuch dauerhaft zur Verfügung zu stellen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lösen der teils einfachen, teils kniffligen Fälle.
Hardcover, A5, 107 Seiten, Agiro Verlag ISBN 978–3‑946587–52‑1, 12,90 €
Lesealter: 2. – 6. Klasse
Ein spannendes, unterhaltsames Mitmach-Buch für junge Krimifans
Mit einem echten Kommissar als Vater, möchten die Palzki-Kids nicht nur Gangstergeschichten erzählt bekommen, sondern selbst auf Verbrecherjagd gehen.
Kaum sind Paul und Melanie Palzki mit ihrer Freundin Beyza im Ludwigshafener Pfalzbau angekommen, um an einem Theaterworkshop teilzunehmen, entdecken sie eine verdächtige Person. Sie verfolgen den Fremden und zwei Komplizen durch die weitläufigen Katakomben des Pfalzbaus, quer durch die Fußgängerzone bis zum Ludwigsplatz. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, holen sich die drei Detektive Hilfe aus der Stadtbibliothek und dem RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager. Nach einer weiteren Verfolgungsjagd quer durch die Ludwigshafener Innenstadt werden die Detektive in der Walzmühle gefangen genommen.
Ohne deine tatkräftige Unterstützung werden es die drei kaum schaffen, das gefährliche Abenteuer heil zu überstehen. Rund 100-mal kannst du in diesem interaktiven Buch entscheiden, wie die Geschichte weitergeht. Insgesamt gibt es mehrere Milliarden Lese-Möglichkeiten – da heißt es aufpassen, genau beobachten und kombinieren!
Als Belohnung wirst du am Ende zum Meisterdetektiv befördert und erhältst zwei Schülerstreiche.
Das nachhaltige Leseförderungskonzept auf www.palzki-kids.de geht an den Start!
Palzki-Kids – die nachhaltige und interaktive Leseförderung für alle Schularten
Kostenloser Schnupperbonus bis Ende 2023: Aufgrund der anhaltenden Pandemie habe ich beschlossen, sämtliche Inhalte bis Ende 2023 kostenlos freizuschalten. Selbst wenn bei einem Beitrag “Passwort nötig” steht, lässt er sich zurzeit ohne Passwort öffnen.
Traditionelle Leseförderung:
Ein Autor stellt vor einer Schulklasse sein aktuelles Kinderbuch vor. In den Folgewochen werden mehrere Bücher, meist von bildungsnahen Familien gekauft. Der gewünschte Effekt der Steigerung der Lesekompetenz ist nach wenigen Wochen kaum noch nachweisbar:
Das innovative Palzki-Kids-Modell mit begleitendem Onlineangebot:
Mit einer interaktiven Performance, die seit 2003 über 25.000 Schüler begeistert hat, werden in einer Schulveranstaltung (auch Großlesungen möglich) die Grundlagen für eine dynamische und nachhaltige Leseförderung gelegt. Durch die gruppendynamische Einbindung aller Schüler in die Handlung, werden selbst bisherige Nichtleser motiviert, in das Geschehen mit einzugreifen.
Als Belohnung für die erfolgreiche aktive Teilnahme erhalten sämtliche Schüler neben einem lustigen Schülerstreich ein Lesezeichen mit speziellem Meisterdetektiv-Code. Mit diesem Code wird eine bidirektionale und dauerhafte Brücke zwischen der Bücherwelt und dem Internet installiert.
Nach der Schulveranstaltung findet der Übergang ins Online-Portal statt. In dem neu entwickelten Internetauftritt www.palzki-kids.de können Schüler der Klassenstufen 2 – 6 neben den vorhandenen, frei verfügbaren Angeboten, dauerhaft kostenlos weitere für sie interessante und auf die Schulveranstaltung aufbauende Inhalte freischalten.
Lesen – Hören – Sehen
Diese Online-Vorteile haben die Schüler zusätzlich zur Schulveranstaltung:
Weitere abgeschlossene interaktive Detektivabenteuer mit den Palzki-Kids
Dutzende Ratekrimis zum Selberraten und jede Menge Schülerstreiche
Mehrere E‑Books der Ratekrimireihe „Die wilden Vier“ in portionierten Lesehäppchen
Videoworkshops: Wie schreibe ich meinen eigenen interaktiven Krimi
Ständig neue Buchempfehlungen
… und das dauerhaft ohne Registrierung und Fremdwerbung (ausschließlich Buchverkauf Palzki-Kids). Die Besucher der Online-Seite bleiben anonym.
Sämtliche Inhalte dürfen zur Vor- und Nachbereitung dauerhaft kostenfrei im Unterricht genutzt werden. Fast alle oben genannten Angebote sind als Texte verfügbar. Teilbereiche werden als Audiodateien angeboten, die Videoworkshops als mp4-Dateien. Den Schülern wird ein abwechslungsreicher und kurzweiliger Medienmix angeboten, der ständig ergänzt und erweitert wird.
Die Aufgabe dieses Online-Portals ist es, Offline-Lesungsveranstaltungen nachhaltiger wirken zu lassen und die Schüler dauerhaft mit Literatur zum Lesen zu motivieren.
Kooperationen mit Büchereien und anderen Einrichtungen sind in der Vorbereitung.
Die Fasnachtszeit zählte zu den stressigsten Wochen im Leben eines Polizeibeamten. Dies galt nicht nur für die Schutzpolizei, die regelmäßig kiloweise Führerscheine beschlagnahmte oder alkoholisierte Streithähne trennen musste, sondern auch für uns bedauernswerte Kriminalpolizisten. Zum einen lag das an immer erfindungsreicheren Ganoven, die die Zeit der Verkleidung und damit legalen Vermummung für allerhand ungesetzliches Tun nutzten, zum anderen an meinem Chef.
Klaus P. Diefenbach, den wir wegen seiner Initialen nur KPD nannten, war eine Sache für sich. Als Dienststellenleiter konnte er sich so manchen Spleen leisten, bei dem man in der freien Wirtschaft sofort hochkant aus dem Unternehmen geflogen wäre. Einer seiner noch eher harmloseren Spleens waren seine spektakulären Verkleidungen anlässlich des jährlichen Polizeiballs, den er als Schirmherr im Mutterstadter Palatinum mitveranstaltete.
Im letzten Jahr trat er als Napoleon Bonaparte auf und hielt sogar eine Büttenrede, in der der Feldherr eine große Rolle spielte. Etwas angesäuert war er allerdings, als wir ihn, zugegebenermaßen nicht mehr ganz nüchtern, am Ende der Veranstaltung in einen Polizeitransporter bringen wollten, um ihn zwecks Verbannung nach St. Helena zu verschiffen.
Mindestens zwei Wochen vor dem Polizeiball begann er während der Dienstzeit durch die Flure zu streifen, um allen seine neue Verkleidung vorzustellen. Heute war ich an der Reihe.
»Wie kommen Sie denn hier herein?«, fragte ich überrascht, als KPD in mein Büro trat. »Bettler und Hausierer haben in der Dienststelle keinen Zutritt.«
KPD hatte die Anspielung nicht verstanden. »Aber ich bin’s doch, Ihr lieber und guter Chef.« Zur Verdeutlichung setzte er seinen seltsam geformten Hut ab.
»Ach ja, jetzt erkenne ich Sie«, frotzelte ich weiter. »Was macht Ihr Friseur eigentlich im Hauptberuf?«
»Das ist eine Perücke, Palzki«, erwiderte KPD. »Dieses Jahr bin ich Christoph Kolumbus, der Entdecker Amerikas.«
»Das ist aber falsch«, antwortete ich schlagfertig. »Die Wikinger waren 500 Jahre schneller.«
KPD wischte mein Argument mit einer Handbewegung zur Seite. »Mit Kolumbus begann die Besiedlung Amerikas und nur das zählt.« Die Ureinwohner erwähnte er nicht. KPD schritt mit herausgestreckter Brust in meinem Büro auf und ab. »Die historische Kleidung ist leider wenig komfortabel und recht schwer. Damit werde ich mich leider abfinden müssen. Dieses Jahr wird es auf dem Ball ein weiteres Highlight geben, Palzki: Ich habe rund ein Dutzend Beamte abkommandiert, um ein verkleinertes Modell der Santa Maria nachzubauen. Auf diesem Schiff halte ich dann meine Büttenrede. Von der Geburt Kolumbus in Genua, die allerdings etwas im Geheimnisvollen liegt, über die Entdeckung Bahamas im Oktober 1492. Bei seiner vierten und letzten Reise erkundete er die mittelamerikanische Festlandküste zwischen Honduras und Panama. Dort entdeckte er zufällig den Panamakanal, also die Seeverbindung zwischen Atlantik und dem Pazifik. Zu Lebzeiten hat es Kolumbus aber nicht mehr bis in den Pazifik geschafft.«
»Das wird bestimmt eine tolle Büttenrede«, sagte ich ironisch. Unter zwei Promille Alkoholspiegel dürfte sie tödlich sein, dachte ich gehässig. Außerdem freute ich mich darauf, wenn man meinen Chef nach seiner Rede auf einen ungeheuren Fehler aufmerksam machte. Vorfreude war doch immer noch die größte Freude.
Der Juni endete mit einer grandiosen Hitzewelle, so heiß war schon seit Jahrzehnten kein Juni mehr gewesen. Leider brachten auch die ersten beiden Wochen des Folgemonats keine wesentliche Besserung: Die Wetterprognosen lagen auch für die nächsten Tage rekordverdächtig hoch. Unser Rasen sah aus wie die Sahara und selbst meine Frau Stefanie verzichtete aufgrund der extremen Wetterlage darauf, mir einen Auftrag zur Bewässerung des Gartens zu erteilen. Zu Hause hatte ich mir vor Jahren ein kleines privates Büro im Keller eingerichtet, das ich bisher mangels Büroarbeiten nur homöopathisch nutzte, das aber zurzeit aufgrund der angenehmen Raumkühle als Rückzugsort hervorragend geeignet war. Die Betonung lag auf dem Wörtchen »war«, da meine Frau die Vorzüge des Kellers ebenfalls entdeckte und dort seitdem ihre Bügelwäsche abarbeitete, natürlich mit dem entsprechenden Dampfdruckgerät.
Im Büro auf meiner Dienststelle war es fast nicht mehr auszuhalten. Das lag zum einen an meinem Chef KPD, wie wir den Dienststellenleiter Klaus P. Diefenbach nannten. Dies war ein Dauerzustand, den es unabhängig von der Wetterlage immer auszuhalten galt. Zum anderen lag mein Büro ausgerechnet auf der Südseite und durch das beschattungslose Panoramafenster knallte die Sonne erbarmungslos auf mich nieder, selbst das Furnier der Schreibtischplatte bekam erste Brandblasen.
Unser Chef hatte es natürlich besser: Für seine überdimensionierte Klimaanlage, die sein riesiges Großraumbüro auf gefühlt knapp über den Gefrierpunkt abkühlte, hatte er den Stromanschluss der Dienststelle verstärken lassen müssen. Nach Information des Hausmeisters benötigte unsere Dienststelle im Sommer mehr Strom als die Rheingalerie. Bisher war ich alles andere als froh gewesen, wenn KPD mich in sein Büro bestellt hatte, da es immer mit etwas Unheilvollem verbunden war. Und so war es auch dieses Mal, glücklicherweise konnte ich mich so ein paar Minuten lang arktischen Temperaturen aussetzen, die es sonst nur in den Gefriertruhen der Supermärkte gab.
»Herr Palzki«, begrüßte mich KPD, der einen schicken Schurwollanzug und ein langärmliges Hemd trug. »In der Arrestzelle sitzt Georg Daun. Gehen Sie runter und überprüfen Sie sein Alibi. Das ist extrem wichtig für mich, machen Sie es deshalb sofort und danach melden Sie sich bei mir zum Rapport.«
Mir blieb nichts anderes übrig, als zur Arrestzelle ins Untergeschoss zu gehen. Temperaturmäßig war es nicht ganz so unangenehm wie oben in meinem aufgeheizten Büro. Georg Daun war Chefkoch und Inhaber des Ausfluglokals »Zum wilden Hirsch« in Edigheim.
Daun konnte sich durchaus über eine steigende Beliebtheit seines Etablissements freuen, was an seiner exzellenten Kochkunst lag. KPD pflegte regelmäßig bei ihm zu speisen, aus diesem Grund hatte mein Chef mir die Vernehmung aufgedrückt. Georg Daun hatte nämlich mutmaßlich eine weitere Passion: Einbrüche in gehobenen Einfamilienhäusern. Erst der Zufall brachte es ans Tageslicht, dass die Besitzer der ausgeraubten Wohnungen zur Einbruchszeit stets im wilden Hirsch speisten.
Der Verdacht fiel daraufhin schnell auf Daun, doch dieser präsentierte stets hieb- und stichfeste Alibis. Vor zwei Tagen kam es zum bisher letzten Einbruch dieser Art, der exakt in das gleiche Schema passte. Ich konfrontierte Daun mit diesem Fall. »Ich hoffe für Sie, dass Sie wieder ein erstklassiges Alibi haben. Sie können sicher sein, dass ich es äußerst penibel überprüfen werde.«
Der Chefkoch lächelte siegessicher. »Aber Herr Palzki, hat sich mein Alibi in der Vergangenheit ein einziges Mal als falsch erwiesen? Warum glauben Sie und Herr Diefenbach mir nicht, dass ich unmöglich Ihr gesuchter Täter sein kann.« Nach einem fetten Grinsen legte er los: »Zu der Zeit, als der Einbruch geschah, war ich auf dem Wochenmarkt und habe dort frischen Spargelsalat und Radieschen gekauft. Sie wissen ja, dass ich meine Ware tagesfrisch beziehe. Manchmal fehlt etwas, das besorge ich dann höchstpersönlich auf dem Markt, denn ich achte sehr auf Qualität.«
Ich starrte ihn provozierend an. »Können Sie mir Zeugen nennen, die Sie auf dem Wochenmarkt gesehen haben?«
»Aber Herr Palzki«, antwortete Daun. »Mich haben jede Menge Leute gesehen, ob die sich jedoch an mich erinnern, kann ich natürlich nicht sagen, das ist aber schließlich Ihre Aufgabe.«
Bisher war ich mit der ganzen Befragung alles andere als zufrieden. »Selbst die Marktbeschicker werden sich wahrscheinlich kaum daran erinnern können, an welchem Tag Sie dort etwas gekauft haben oder nicht.«
Daun sah mich frech an. »Das ist nicht mein Problem, Herr Palzki!«
Ich baute mich herausfordernd vor ihm auf. »Dieses Mal haben Sie es eindeutig zu weit getrieben, Herr Daun. Ihr Alibi ist auf jeden Fall falsch.«
Das Weltall hatte schon immer eine mystische Faszination auf mich ausgeübt. Sei es als kleines Kind beim Betrachten des nächtlichen Firmaments oder als Jugendlicher bei den vielen Besuchen im Planetarium. Meine Eltern behaupteten, meine Neigung zu astronomischen Themen wäre seit dem Tag meiner Geburt vorhanden. Zugegeben, ich kam just in der Nacht der ersten Mondlandung im Jahre 1969 auf die Welt, doch zu diesem Zeitpunkt war mir dieses Ereignis noch so ziemlich egal. Trotzdem, das Technik-Museum Speyer mit der größten Weltraumausstellung Europas besuchte ich auch als Erwachsener mindestens einmal im Jahr. Vor ein paar Jahren hatte ich den Fehler gemacht, die Ausstellung zusammen mit meinen Kindern zu besuchen, doch so einen Fehler macht man kein zweites Mal. Die Kinder, ständig von einer innerlichen Unruhe getrieben, rasten durch das Museum, um ja nichts zu verpassen und überall gewesen zu sein. Als Erwachsener ließ man den Besuch eher geruhsamer angehen und neigte zudem dazu, die vielen Erklärungen und Informationstafeln zu den Ausstellungsstücken zu lesen. Dies stand absolut im Widerspruch zu den Wünschen unserer Kinder, denen die Erklärungen fast immer egal waren.
Erfreut hatte ich in der letzten Woche in der Zeitung gelesen, dass ein Astronaut und Physiker nach Ludwigshafen in den Pfalzbau kam, um einen seiner Vorträge zu halten. Der Name des Vortragenden sagte mir zwar nichts, doch auch ich kannte natürlich nicht alle Experten aus diesem Fach.
Voller Vorfreude fuhr ich an diesem betreffenden Tag nach Ludwigshafen. Die Zahl der interessierten Zuhörer hielt sich leider stark in Grenzen, was meine Erwartungshaltung aber nicht trübte.
John Walkings kam auf die Bühne und stellte sich vor. Er war etwa 60 Jahre alt und wirkte sehr fit. Zu Beginn zeigte er ein Stück eines originalen Mondsteins. »Den habe ich von meinem Vater Elroy«, erklärte er. »Elroy war ein Kamerad von Buzz Aldrin. Kennengelernt haben sie sich 1951 im Koreakrieg, als beide Kampfflieger waren.«
Natürlich wusste ich mit dem Namen Buzz Aldrin etwas anzufangen, doch Walkings erklärte es für alle. »Buzz Aldrin war mit Apollo 11 der zweite Mann auf dem Mond, gleich nach Louis Armstrong. Als zweiter Mensch auf dem Mond ist er leider nicht so bekannt wie Armstrong.« Er schaute sich um. »Weiß von Ihnen jemand, wie der dritte Mann hieß, der bei der Apollo 11 Mission dabei war?«
Sofort streckte ich meine Hand und rief: »Michael Collins! «
Dass mich die anderen Zuhörer anstarrten, machte mir nichts aus. »Hervorragend«, antwortete Walkings, kam zu mir und schüttelte mir die Hand. »Collins hat den Mond aber nie selbst betreten. Er blieb in der Kommandokapsel und umrundete mit ihr den Mond, während Louis Armstrong und Buzz Aldrin den Mond betraten.«
Im Hintergrund liefen nun auf einer Leinwand alte Schwarz-Weiß-Aufnahmen von der Mondlandung. Dann sah man einen Astronauten. Dieses Bild war sehr bekannt. Walkings trat erneut vor und erklärte: »Fast jeder meint, die berühmte Aufnahme zeigt Armstrong. Doch dies ist leider falsch. Die erste Aufnahme auf dem Mond, auf der ein Astronaut abgebildet ist, zeigt Buzz Aldrin. Es gibt fast keine Aufnahme von Louis Armstrong auf dem Mond.«
Nun schlug Walkings einen Bogen zu seiner eigenen Tätigkeit als Astronaut. Sie hatte aber nichts mit den spannenden Apollo-Missionen zu tun, und auf dem Mond war er auch nicht. Dennoch war es interessant, aus dem Leben eines Astronauten berichtet zu bekommen. Blöderweise hatte ich ein seltsames Gefühl in der Bauchgegend. Es lag nicht am Hunger, sondern an einem Fehler in der Berichterstattung Walkings, der mich stutzig gemacht hatte. So etwas dürfte eigentlich nicht passieren. Ob er wirklich der Experte war, für den er sich ausgab?